Agroforst kann landwirtschaftliche Erträge stabilisieren

(CONNECT) Eine Langzeitstudie der Universität Hohenheim in Stuttgart hat gezeigt, dass sich die Methode der Agroforstwirtschaft auch in gemässigten Klimazonen zur Stärkung landwirtschaftlicher Systeme gegen Klimarisiken sowie der Förderung der Biodiversität eignet. Laut Medienmitteilung der Universität Hohenheim käme es auf das Zusammenwirken von Baumart, Abstand der Baumreihen, Bodenbeschaffenheit und klimatischen Bedingungen an. Die passende Anwendung von Gehölzreihen im Ackerbau und der Weidewirtschaft könne selbst bei schwankender Verfügbarkeit von Wasser die Ackererträge stabilisieren.

Während die Agroforstwirtschaft in den Subtropen und Tropen bereits eine gängige Methode ist, findet sie nun auch zunehmend Anwendung in der europäischen Landwirtschaft. Bäume und Sträucher teilen sich dabei die Fläche mit landwirtschaftlichen Kulturen oder Weidetieren. Streifenförmige Agroforstsysteme mit weit auseinanderstehenden Gehölzstreifen, zwischen denen Nutzpflanzen kultiviert werden, seien besonders effektiv, da sie eine mechanisierte Bewirtschaftung ermöglichen und die Wasser- und Nährstoffeffizienz steigern. Allerdings müssen die angewandten Sträucher und Bäume auf die Kulturpflanzen und Bedingungen angepasst werden, da sie ansonsten um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren.

Die Ergebnisse der Versuchsstation Ihinger Hof in Renningen sei die erste verlässliche Datenreihe, die aufzeigt wie sich Agroforstsysteme langfristig auf Erträge in sehr trockenen oder feuchten Jahren auswirkt. Über 17 Jahre wurden auf der Agroforst-Versuchsfläche Daten gesammelt. Forschende der Universität Hohenheim konnten so die Erträge von fünf Winterkulturen in sieben Vegetationsperioden analysieren. Die Kulturen wurden zwischen Hecken mit einheimischen Bäumen und Sträuchern, Reihen mit Walnussbäumen zur Produktion von Nüssen oder Weiden-Kurzumtriebsplantagen angebaut. Eine Entfernung der Kulturen von 12 bis 18 Metern von den Baumreihen steigerten dabei die Erträge am meisten, während eine Entfernung von 18 bis 24 Metern die Erträge verringerte. Die Einflüsse hingen zudem stark vom Typ der Gehölzreihe ab. ce/nta

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